Schwester M. Kandida Lukáčová

Sr. M. Kandida – Mária Lukáčová
*18. 8. 1926   †11. 10. 2023

Schwester Kandida wurde am 18. August 1926 in Skároš im Bezirk Košice-Umgebung geboren.
Ihre Eltern Ján und Helena, geb. Jaššová, hatten zusammen zwölf Kinder.

Sie besuchte die achtjährige Grundschule in ihrem Heimatdorf Skároš.
Die nächsten vier Klassen der mittleren Schule absolvierte sie in Spišská Nová Ves.

Als 21-Jährige bewarb sie sich als Kandidatin
für die Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser in Spišská Nová Ves.
Ein Jahr später, 1948, hat die Provinzoberin Sr. Oktávia Majzonová sie ins Noviziat in Levoča zugelassen.
Nach zwei Jahren legte sie am 24. August 1950 in Levoča ihre ersten Gelübde
und am 9. Juli 1958 in Košice ihre Gelübde auf Lebenszeit ab.

Ihre erste Arbeitsstelle war das staatliche Krankenhaus in Košice, wo sie 11 Jahre lang
als OP-Schwester arbeitete. Damals, im Jahr 1957, absolvierte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester.

Seit 1948 waren im Land Bestrebungen zur Beseitigung der Ordensleute zu spüren.
In den Krankenhäusern war es eine Überzeugungsarbeit, damit die Ordensschwestern
ihre religiösen Gewänder ablegten und bei der Arbeit blieben.
Da die Ordensschwestern ihrem Beruf treu blieben, wurde der Abzug
von Ordensschwestern aus den Krankenhäusern verlangsamt,
sodass die Krankenhausleitung zunächst zivile Krankenpfleger finden konnte.
Schwester Kandida gehörte zu der letzten entlassenen Gruppe der Ordensschwestern in Košice.
In der Nacht des 7. Juli 1959 mussten sie schnell packen. Um Ein Uhr morgens ertönte der Befehl „Laden sie das Gepäck!“,
um drei Uhr nahmen sie an der letzten heiligen Messe teil und um fünf Uhr morgens fuhr der Bus mit weiß getünchten Scheiben los.
Um 13 Uhr machte der Bus Halt an der alten Burg in Slovenská Ľupča.
Schwester Kandida wartete auf eine Anstellung auf dem Bauernhof in Slovenská Ľupča,
wo sie von 1959 bis 1960 arbeitete. Die nächsten 28 Jahre (1960 bis 1988) arbeitete sie am Institut für Sozialfürsorge
(Betreuung der Behinderten Erwachsenen) in Velehrad.
Auch im Rentenalter arbeitete sie  mit vollem Engagement: fünf Jahre (1987 – 1992)
in der Caritas in Rúbaň und fünfzehn Jahre (1992 – 2007) im Priesterseminar,
das zunächst in Slovenská Ľupča, dann in Badín stattfand.
Von dort kam sie im Alter von 81 Jahren in die Schwesterngemeinschaft in Vrícko, wo sie 16 Jahre verbrachte.

Die Arbeit in dem Priesterseminar prägte in ihr mehrere charakteristische Merkmale.
Ihre Liebe zum Seminar und den Priestern drückte sie auch im Dokumentationsfilm
„Leide, schweige und bete“ aus, der von Television LUX herausgegeben wurde.
Sie betete viel und brachte Opfer für neue Berufungen und für Priester.
Sie betete auch „für die Jungen, die nicht den Mut haben, ins Priesterseminar zu gehen“.
Sie sagte einmal: „Es wird keinen besseren Platz für uns geben als in Badín, außer im Himmel.“

 Trotz der Tatsache, dass sie in den letzten Jahren bettlägerig war, wuchs ihr spirituelles Leben.
Als sie selbst nicht mehr lesen konnte, hörte sie die Biografien der Heiligen so aufmerksam an,
dass sie sie nacherzählen konnte. Sie wusste bis zum letzten Moment
Dankbarkeit zu zeigen und beschenkte auch gerne andere.

Sie interessierte sich für die Ereignisse in der Kongregation und bei den Schwestern,
auch während des letzten Generalkapitels. Bei den letzten Wahlen in der Slowakei wollte sie wählen,
und als eine Schwester sie fragte, wen wir wählen würden, sagte sie ernst: „Gottes Barmherzigkeit.“

Schwester Kandida hatte einen jungen Geist, deshalb stand sie allen Schwestern so nahe.
Wir wussten, dass sie uns wirklich liebte und für uns betete. Wenn sie betete, betete sie ganz,
aufmerksam und konzentriert. Ihr Lieblingsgebet war „Ehre sei dem Vater“.
Oft hat sie wiederholt: „Nur so, wie Jesus es will“. Trotz ihrer Krankheit war sie fröhlich, konnte sich
an kleinen Dingen erfreuen, erfreute und ermutigte die Anderen.
Als sie eine schwere und schlaflose Nacht hatte, betete sie mit den Worten:
„Jesus, nimm alles, nimm alles, ich gebe dir alles.“
In den letzten Tagen war ihr Trost das Kreuz, das sie fest in ihren Händen hielt und wiederholte:
„Jesus, ich liebe Dich und danke dir für alles.“

Besonders verehrte sie das Jesuskind und den heiligen Josef.
Sie bat ihn um Hilfe, bis zum Ende treu durchzuhalten, und der Herr rief sie am Mittwoch,
dem Tag des heiligen Josef zu sich.

Unsere Schwester Kandida bleibt für uns ein großartiges Beispiel dafür,
wie wir ganz mit Gott und für Gott leben sollten, wofür wir ihr danken.

Die ewige Ruhe, gib ihr, Herr,
und möge das ewige Licht ihr leuchten.
Ruhe in Frieden! Amen.